Donnerstag, August 02, 2018

Eine begrenzte Menge Gold unter dem aktuellen Marktpreis zu verkaufen!

So ein Angebot ist für die Mehrheit der Goldkäufer ein Schnäppchen, was man sich unter keinen Umständen entgehen lassen darf. Es geht nur noch darum, frühzeitig dabei zu sein um nicht leer auszugehen. Der Jagdtrieb schaltet alle Bedenken aus.

Die meisten Leute, die Gold kaufen, glauben, dass es wertvoll ist und auch wertvoll bleibt. Dieser starke Glaube wischt alle Bedenken zur Seite, die bei einer normalen Investition z.B. in Wertpapieren vielleicht ausschlaggebend gewesen wären, das Geschäft nicht zu machen. 

  • Kaum jemand kann genau sagen, wie viel Geld durch Goldbetrug jährlich erbeutet wird, da viele Betrugsopfer aus den unterschiedlichsten Gründen keine Strafanzeige erstatten.

„Der Goldpreis fällt seit vier Monaten in Folge und hat damit einen neuen Tiefstand erreicht.

Auch wenn der Preis bald wieder steigen dürfte, so ist dennoch Vorsicht geboten. Es gibt Goldhändler, die ihre Kunden dreist abzocken – auch in der Region“, schreibt das in Liechtenstein erscheinende „Liechtensteiner Vaterland“.

Die Zeitung schreibt weiter: „Dass nicht alles Gold ist, was glänzt, das zeigt aber auch ein Unternehmen mit Sitz in Liechtenstein. So warnt das Konsumentenmagazin K-Tipp vor dem Goldhändler, der seit Jahren auf seiner Warnliste ist.   Auf dieser Liste stehen Unternehmen, die Laien zu Investments verleiten, die zum Totalverlust führen können. Bereits vor Jahren warnte das Magazin in einem Artikel mit dem Titel «KB-Edelmetall blendet Anleger mit Gold». Anstatt Anleger reich zu machen, verloren jene ihr Geld. Der Frimengründer trichtere seinen Kunden ein, dass Sparanlagen in Gold und zwar in 1-Gramm-Stückelungen ideal seien: «Sie sind wertbeständig und lassen sich nach dem Finanzkollaps problemlos in Esswaren umtauschen.»“

Bei dem BSZ e.V. melden sich immer wieder Anleger, die sich an den unterschiedlichsten Goldanlagen beteiligt haben und nunmehr Zweifel an der Seriosität der jeweiligen Anlage haben. Die Anbieter nutzen die Wünsche der Anleger nach einer wertstabilen Anlage gnadenlos aus sagt Horst Roosen, Vorstand des BSZ Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V.  

Der Handel mit (wertlosen) Goldzertifikaten war lange Zeit nicht mehr in Erscheinung getreten, erlebt jetzt aber ein rauschendes Comeback.

Die Anbieter behaupten zum Beispiel, dass sie in Auslandstresoren viele Tonnen Gold lagern. Den  interessierten Anlegern an dem scheinbar todsicheren Geschäft werden dann mit der Vorlage umfangreicher Dokumente, die das Besitzrecht in Form von Goldzertifikaten beweisen sollen, die letzten Bedenken genommen.  

In anderen Angeboten werden haarsträubende Märchen vom schnellen Reichtum durch eine einmalige Möglichkeit günstig an Gold zu kommen aufgetischt. Da werden zum Beispiel Prinzen und Prinzessinnen, Präsidenten exotischer Länder, Bankdirektoren usw. in das Spiel gebracht. Um den Weltmarktpreis  wegen der Menge des angebotenen Goldes angeblich  nicht zu erschüttern wollen die genannten Herrschaften das Gold nicht auf dem offiziellen Markt anbieten. Aus diesem Grunde hätten private Mittelsmänner nun die einmalige Möglichkeit zu unglaublich günstigen Preisen Gold zu kaufen.

Oder es wird ein risikoarmes Geschäft (Arbitrage) vorgetäuscht, welches angeblich die Preisdifferenzen verschiedener Märkte geschickt auszunützen verstehe. Die Betrüger verstehen es, ein entsprechend günstiges Angebot vorzutäuschen ohne dass der Anleger misstrauisch wird.

Die Anleger sollten auch auf der Hut vor betrügerischen Goldmünzen-Händlern sein.

Da wird für die angebliche Lieferung der Münzen Vorkasse verlangt. Das Produkt wird aber nie geliefert. Oder die Betrüger liefern die Münzen, deren Wert ist aber oft deutlich niedriger als im Angebot angegeben. Die Betrüger bedienen sich dabei aggressiver Marketing-Taktiken, seriös  daherkommender Webseiten und angeblich zeitbegrenzter limitierter Sonderangebote.

Immer wieder werden auch Anlegergelder für angeblich neue Goldminen eingesammelt. Da werden Aktien aus dem Nichts in ungeahnte Höhen getrieben um dann in das Bodenlose abzustürzen. Der Grund: Es gab keine Goldmine und es gab somit auch kein Gold!

Auch bei den „seriösen Angeboten“ ist nicht immer alles Gold was glänzt.

  • So fragen sich viele Anleger von Goldsparplänen, ob sie insbesondere hohe Provisionszahlungen bzw. Einrichtungsgebühren zahlen müssen oder ob sie von dem Goldsparplan wider zurücktreten können!

  • In einigen vorgelegten Vertragunterlagen der Gold- und Silbersparkunden wurde über die Risiken nicht hinreichend aufgeklärt.

  • Berücksichtigt man die hohe Einrichtungsgebühr und jährlichen Depotgebühren sowie den Kaufpreisaufschlag beim Ankauf der Edelmetalle, so bleiben große Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieser Anlagen.

  • Oft wird mit Edelmetallen eine vermeintliche Sicherheit vorgegaukelt, die faktisch nur eingeschränkt vorhanden ist.

  • Problemhaft sind auch die kleinen Goldbarren, die im Vergleich zu größeren Goldbarren schlecht wegkommen.

Auch die Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtenstein hat wiederholt Hinweise – so auch schon am 11.09.2013- zu Anlagen in physischen Edelmetallen herausgegeben.

Die FMA stellt darin ein vermehrtes Auftreten von Unternehmen mit Domizil in Liechtenstein fest, die verschiedene Modelle zum Handel mit physischem Gold und anderen Edelmetallen entwickelt haben. Sie verkaufen diese Edelmetalle über das Internet oder über Vermittlerunternehmen, insbesondere im deutschsprachigen Ausland, und lagern diese anschließend in schweizerischen oder liechtensteinischen Lagerunternehmen oder Banken ein.

Text der FMA:
„Die FMA hält dazu fest, dass der Verkauf zusammen mit dem anschliessenden Verwahren der physischen Edelmetalle und das entsprechende Ausweisen der Bestände gegenüber den Anlegern grundsätzlich keine spezialgesetzlich bewilligungspflichtige Tätigkeit darstellt und somit keiner Bewilligung der FMA bedarf. Die Anbieter unterliegen daher diesbezüglich nicht der Aufsicht der FMA. Die Aufsicht der FMA über die Einhaltung des Sorgfaltspflichtrechts bleibt hiervon jedoch unberührt. Folglich haben die Anbieter die Vorgaben des Sorgfaltspflichtrechts entsprechend einzuhalten.“

„Bei zahlreichen dieser Anlagemodelle erfolgt der Verkauf von physischen Edelmetallen (einmalige Zahlung oder in Form sogenannter „Sparpläne“) ohne tatsächliche Übergabe des Edelmetalls. Die FMA macht darauf aufmerksam, dass bei allfälligen Unregelmässigkeiten seitens des Verkäufers die Herausgabe des physischen Edelmetalls durch den Anleger, allenfalls gerichtlich, durchgesetzt werden muss“.

„Falls solche Käufe getätigt werden, rät die FMA den Anlegern, die mit derartigen Angeboten verbundenen Nebenkosten (Abschluss- und Verwaltungskosten) genau zu prüfen und mit konventionellen Angeboten zu vergleichen.“ (Zitat Ende)

Immer wieder wird auch von  gefälschten Goldbarren berichtet. 

Gefälschte Goldbarren können aus einer Vielzahl von Orten kommen wie  etwa Amazon oder eBay. Die Alarmglocken sollten aber sofort klingeln, wenn der Preis zu gut ist, um wahr zu sein. Die Händlerspanne bei  Kauf und Verkauf von echten Edelmetallen sind in der Regel ziemlich niedrig, niemand würde Gold, Silber, Platin oder ein anderes Metall für einen so niedrigen Preis verkaufen. "Dringender Bargeldbedarf" oder ein ähnlicher Grund für den niedrigen Preis ist in der Regel keine plausible Erklärung warum so stark unter Wert verkauft werden soll.

Derselbe Rat ist heute wahr, der seit 3000 Jahren gilt: Wenn ein Goldgeschäft zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es auch nicht wahr!


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Dieser Text gibt den Beitrag vom 02.08.2018 wieder. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt.




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