Montag, Oktober 01, 2012

Schiffsfonds BS Invest Chemikalientanker Flottenfonds I


Eckdaten des Fonds: Es handelt sich bei diesem Fonds um einen Flottenfonds bestehend aus vier Produkten und Chemikalientanker.


Fondsparte:
Schiffe
Untersparte:
Schiffspool

Emissionsjahr:

2006

Platzierungsjahr:

2007

Mindestbeteiligung:

10.000 €

Agio:

4,00%

Fondsstatus:

Realisierung

Liquidation erwartet:

2023

Fondswährung:

EUR

Leistungsbilanz von:

2008


Soll
Ist

Fondsvolumen in Fondswährung

  92.910.000


94.069.000

Eigenkapitalvolumen in Fondswährung

38.500.000

37.600.000

Informationen zum Ausschüttungskonto:  in % EK 16,00 % SOLL,  8,00 % IST,

                                                                                                                                                             Differenz  -8,00 %.

Die vier Produkten/Chemikalientanker verfügen über Ladekapazitäten von jeweils 12.800 tdw. Die MT Franz Schulte befindet sich bis zum 09/2008 in einem Festchartervertrag mit einer Tagescharterraten von 13.571 USD/Tag. Das zweite Schiff namens MT Paul Schulte ist bis zum April 2011 mit 12.502 USD/Tag fest an die Herning Shipping A/S fest verchartert. Der dritte Produkten/Chemikalientanker, die MS Peter Schulte, war bis Juni 2011 zu 12.502 USD/Tag fest verchartert. Die MS Ruth Schulte hatte bis Januar 2009 einen Festchartervertrag zu 12.502 USD/Tag.

Aktuell werden zwei Produktentanker im Spot Markt eingesetzt und die anderen beiden fahren in einem Einnahmepool.
Die Einnahmen fallen in USD an, die Ausschüttungen werden jedoch in € geleistet. Somit besteht im Hinblick auf die Höhe der dann gezahlten Ausschüttungen ein Wechselkursrisiko.

In der Prognoserechnung wurde durchgehend mit 1,26 USD/€ kalkuliert. Die tatsächlichen Wechselkurs der Jahre 200 bis 2012 schwankten allerdings zwischen 1,2556USD/€ und 1,4708 USD/€ im Durchschnitt.

Bisher hat der Fonds folgende Auszahlungen an die Anleger geleistet: 2007: 3.008.000 €. Für die darauffolgenden Geschäftsjahre sind keine konkreten Zahlen verfügbar, da die BS Invest seit 2007 keine Leistungsbilanz mehr veröffentlicht hat.

Hauptgründe, warum der Fonds in wirtschaftliche Schieflage geraten ist, ist die Finanzkrise 2009, der USD/YEN Kurs, da 30 % des Schiffshypothekendarlehens in YEN finanziert ist, sowie der Auslauf der Festcharterverträge seit Juni 2011.

Im Geschäftsjahr 2011 ist bereits eine Nachschusszahlung beschlossen worden um die drohende Insolvenz der Einschiffahrtsgesellschaften ab zuwenden. Aufgrund der nicht eingetretenen Markterholung wurde die zusätzliche Liquidität bis zum August 2012 schon wieder vollständig aufgezehrt und die Einschiffsgesellschaften sind erneut akut von der Insolvenz bedroht.

Die aktuellen Tagescharterraten am Spotmarkt bei dieser Größenklasse lagen in den letzten zwölf Monaten im Schnitt bei 6.900 USD/Tag. Für das Jahr 2011 bedeutet dies, dass der Fonds hierdurch Mindereinnahmen von ca. 3.3 Mio € hinzunehmen hat. Hinzu kommen Sondertilgungen, hervorgerufen durch die JPY Finanzierung von fast 5,5 Mio USD. Daher reichen die Einnahmen bei weitem nicht aus, um die laufenden Kosten und den Kapitaldienst zu decken sowie Ausschüttungen an die Anleger auszuzahlen.

Die Liquiditätssituation des Fonds wurde weiter durch einen Vorfall auf der MS Peter Schulte belastet. Die MS Peter Schulte wurde im Hafenbecken von Salvador (Paraguay) von einem anderen Schiff touchiert. Die daraus entstandenen Kosten von 210 TEU mussten zusätzlich von der Gesellschaft vorfinanziert werden, weil nicht bekannt ist, wann die Versicherung für den entstandenen Schaden aufkommen wird.

Stellt die kreditgewährende Bank, die Royal Bank of Scotland keine zusätzlichen Darlehen zur Verfügung, werden in Kürze alle vier Gesellschaften Insolvenz anmelden.

Um möglichst vielen Schiffsfonds-Investoren zu ihrem Recht zu verhelfen, bietet der BSZ e.V. mit der Interessengemeinschaft Schiffsfonds eine Informationsoffensive zum Thema „Investorenrechte kennen und durchsetzen". Die BSZ e.V. Fachanwälte für Bank- und Kapitalmarktrecht erläutern plausibel und verständlich, wie Geschlossene Fonds funktionieren, welche Chancen und Risiken sie für Investoren bieten, was zu tun ist, sobald das Investment einen unerfreulichen Verlauf nimmt, und welche rechtlichen Möglichkeiten bestehen, Schadenersatzansprüche - etwa wegen fehlerhafter Anlageberatung - durchzusetzen.

Für die Prüfung von Ansprüchen aus Kapitalanlagen in Schiffsfonds durch Fachanwälte für Bank- und Kapitalmarktrecht hat der BSZ e.V. die Interessengemeinschaft "Schiffsfonds/ BS Invest Chemikalientanker Flottenfonds I" gegründet. Es bestehen gute Gründe hier die Interessen zu bündeln und prüfen zu lassen und der Interessengemeinschaft beizutreten.


BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V.
Lagerstr. 49
64807 Dieburg
Telefon: 06071-9816810
Internet: http://www.fachanwalt-hotline.eu             

Direkter Link zum Anmeldeformular für eine BSZ® Anlegerschutzgemeinschaft:

Foto: Rechtsanwalt und BSZ e.V. Vertrauensanwalt Jan-Henning Ahrens

Dieser Text gibt den Beitrag vom 01. 10. 2012 wieder. Hiernach eintretende Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt und können zu einer anderen rechtlichen und auch tatsächlichen Beurteilung führen.
kwagjha  

Keine Kommentare: