Dienstag, November 11, 2008

BSZ® e.V. und andere Anlegerschützer warnen vor unseriösen Börsendifferenzgeschäften

Nachdem viele Anleger erst jüngst erfahren mussten, welchen Finanzschrott Ihnen viele Berater in Form von unberechenbaren Zertifikaten ins Depot gelegt haben, scheint nun die nächste große Abzockwelle über Deutschland hereinzubrechen. Auf dubiosen Seminaren werden unbedarfte Bürger dazu bewegt, ihr Geld in hoch komplizierten und äußerst spekulativen Börsendifferenzgeschäften zu verwetten.

Die Methode scheint dabei regelmäßig die gleiche zu sein. Im jüngsten Fall wurde ein Landwirt aus Bayern zum Betrugsopfer. Er hatte an einem Gesundheitsseminar teilgenommen. Sehr schnell kam der Dozent relativ unverhohlen dazu, dass zur ganzheitlichen Gesundheit auch die finanzielle Gesundheit gehöre. Mit einem angeblich völlig sicheren System, bei dem durch Spekulationen in sogenannten Contracts for Diffenrence (CFD) eine monatliche Rendite von 5 - 10 % erwirtschaftet würde, brachte er die Teilnehmer dazu, Kontoeröffnungsanträge des Brokers CMC Markets auszufüllen.

Dabei ließ der selbsternannte Experte für finanzielle Gesundheit die Interessenten allerdings vollkommen im Dunkeln darüber, worum es sich bei diesen CFDs in Wirklichkeit handelt und mit welchen für den unerfahrenen Anleger völligen unübersehbaren Risiken sie behaftet sind. Bei CFDs erwirbt der Anleger nämlich genau wie bei Zertifikaten keinen reellen Gegenwert, sondern nur ein Schuldversprechen, mit dem Unterschied, dass er sich auch selbst dazu verpflichtet bei einer negativen Marktentwicklung Zahlungen zu leisten.

Geködert werden die Anleger aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien mit einer Geld-Zurück-Garantie, über die dann im Kleingedruckten zu lesen ist, dass sie nur die Seminargebühren umfasst, der Anleger aber auf seinen Spekulationsverlusten sitzen bleibt. Zudem wird damit geworben, dass der Anleger als Privatkunde einem umfassenden gesetzlichen Schutz unterliege. Die Wahrheit ist jedoch, dass diese CFDs bis vor Kurzem verboten waren und erst im Laufe der Liberalisierungswelle in der Finanzbranche aus dem anglo-amerikanischen Bereich zu uns herübergeschwappt sind.

In dem Fall des bayerischen Landwirtes, hat dieser dem angeblich erfolgserprobten Anlagesystem in Gold Future CFDs folgend in drei Monaten EUR 150.000,- verloren. Erst nachdem das Geld weg war, begriff der Mann, welchen Risiken er sich und sein Geld ausgesetzt hatte. Inzwischen hat sich die auf Kapitalanlagerecht spezialisierte BSZ® e.V. Vertrauenskanzlei Mattil & Kollegen der Sache angenommen. Diese prüft nun, ob der Tatbestand des Kapitalanlagebetrugs erfüllt ist. Zudem werden Schadensersatzansprüche verfolgt.

Anlegerschützer warnen indessen energisch davor, Geld in Anlagen zu stecken, die man nicht vollständig verstanden hat. Gerade bei den sogenannten CFDs handelt es sich um hochspekulative Wettgeschäfte, die mit seriösen Geldanlagen nichts gemein haben. Erhöhte Vorsicht ist immer dann geboten, wenn mit angeblich ganz sicheren oder garantierten Renditen geworben wird, die weit über den üblichen Zinssätzen liegen. Jede Überrendite stellt nämlich nichts anderes als eine Prämie für ein höheres Risiko dar.

Betroffene können sich der BSZ® e.V. Anlegerschutzgemeinschaft „Börsendifferenzgeschäfte" anschließen.

BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V.
Groß-Zimmerner-Str. 36 a
64807 Dieburg
Telefon: 06071-823780
Direkter Link zum Anmeldeformular für eine BSZ® Anlegerschutzgemeinschaft: http://www.fachanwalt-hotline.de/component/option,com_facileforms/Itemid,165

Dieser Text gibt den Beitrag vom 11.11.2008 wieder. Eventuelle spätere Veränderungen des Sachverhaltes sind nicht berücksichtigt

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